Auch ein arabischer Mann…

Draußen vor der Bürotür sehe ich unten im Gras gerade einen jungen Mann mit einem kleinen Kind Laufen ueben. Da das Kind unserem Torhueter gehoert, nehme ich dan, der jungen Mann ist der grosse Bruder der Kleinen. Wie er die Kleine immer wieder mit der hoechsten Geduld auf die Fuesse stellt, nur damit sie gleich wieder umfallen kann… Es ist so ein schoenes Bild, voll von Liebe und Zuwendung und keine Spur von Disrespekt.

20 Gedanken zu “Auch ein arabischer Mann…

  1. Den Beitrag habe ich gelesen. Ich kenne die arabische Welt wenig.

    Was das „angestarrt“ angeht, weiß ich, dass eine attraktive, junge Frau auch in westlichen Kulturkreisen angestarrt, bequatscht oder gar betatscht wird. Das ist für mich nicht typisch arabisch?!

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    1. In weiten arabischen Kreisen gilt es aber als äußerst unmoralisch, wenn eine Frau ihre Haare und – o Schreck! – die Form ihrer Beine sehen läßt. Mir sagte vor ungefähr 15 Jahren mal eine junge Frau, „ich hab ja nichts dagegen, wenn diese Männer nach Deutschland kommen, weil sie vor Hunger oder Gewalt fliehen. Aber ich hab was dagegen, wenn sie mich vor dem Kaufhaus mit den Blicken so ausziehen und so abschätzig angucken, als wär ich eine Fünf-Pfennigs-Hure.“
      Wie laufen in arabischen Ländern wohl Prostituierte herum?

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      1. Ich habe neulich ein interessantes Buch ueber Afghanistan gelesen („nach Afghanistan kommt Gott nur zum Weinen“ – ist aber viel viel besser als der Titel!!), da zeigten die Prostituierten ihre Haare und trugen grelles Makeup, verdeckten aber trotzdem den Koerper.

        Irgendwo habe ich auch mal gelesen dass die Tracht von Prostituierten zwar genau so verhuellend ist, aber knalligere Farben hat.

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      2. Das mit den Farben kannte man in Europa im Mittelalter auch – da war es die Farbe gelb, die eine ehrbare Frau nicht trug. Und sie zeigte auch keine Haare, das taten ebenfalls nur Kinder und Prostituierte…

        an den Haaren liegt viel. Das erotische Potential langer Haare wird heute kaum noch wahrgenommen…

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      3. Davon abgesehen, dass Afghanistan nicht arabisch ist, laufen zumindest in Jerusalem gar keine Prostituierten rum. Wahrscheinlich gibt es schon welche, aber nicht oeffentlich. Ausserdem ist Prostitution in Israel eigentlich verboten.

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      4. Hm, aber muslimisch?

        Ich kann mir vorstellen dass es ueberall Prostituierte gibt, egal ob verboten oder nicht. Irgendwann spricht sich das doch sciher auch rum, zu wem man gehn muss?

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      5. Klar, muslimisch schon. Ist die Tuerkei aber auch. Und in Istanbul zum Beispiel kann man doch schon sehr freizuegig rumlaufen.

        Klar gibt es auch in Israel Prostituierte. Aber eben nicht legal und nicht auf der Strasse. Jedenfalls nicht in Jerusalem.

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      6. Nein, natürlich nicht – es sei denn, du hieltest das selbst für richtig. Ich trage ja auch nciht Bart und Hut…
        Worüber du nachdenken könntest, wäre, ob eine Frisur mit hochgesteckten Haaren für dich in Frage käme – ich gehe da jetzt mal ganz einfach von deinem Profilbild aus, auf dem du sie offen trägst. Offene Haare kennt man in vielen Kulturen tatsächlich nur im Schlafzimmer…
        Die Schwierigkeit ist, daß viele dieser Menschen erst seit relativ wenigen Jahren mit anderen Kulturen wirklich in Kontakt kommen, und das besonders mit den Frauen anderer Kulturen: die Besatzungsmächte kamen mit Soldaten, also Männern…
        es ist schwierig, da den Weg zu finden zwischen Nachsicht für ihre geistigen Grenzen (und die haben wir alle; wenn europäische Männer mit Frauen aus manchen Gegenden konfrontiert würden, wo nur sehr wenig bis keine Kleidung getragen wird, ich brauch dir die Stielaugen wohl nicht zu beschreiben…) und dem eigenen Unbehagen, wenn man so lüstern angeblickt wird. Den Weg muß aber jeder selbst finden – jetzt ist es dein Weg, nicht meiner, wie sollte ich dir dann was vorschreiben wollen?

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      7. Ok, was Du nicht wissen kannst: Ich trage meine Haare hier eigentlich nie offen. Ausser, ich gehe aus, aber das ist dann eh was anderes. Wobei es viele arabische Frauen gibt, die nicht nur ihre Haare offen tragen, sondern sich auch wesentlich freizuegiger kleiden und mehr schminken als ich.
        Dass ich blaue Augen habe und blond bin, scheint schon zu reichen. Eine Zeitlang hatte ich die Haare sogar gefaerbt, das war ganz am Anfang. Allerdings war da eh alles irgendwie noch nicht so religioes. In den fuenf Jahren, die ich jetzt hier bin, hat sich so einiges geaendert. Wenn ich einen langen Rock anziehe, halten sie mich uebrigens fuer eine juedische Siedlerin, das macht es also auch nicht besser )-:

        Eigentlich bin ich ja auch der Meinung, dass ich rumlaufen kann, wie ich will, immerhin ist es Jerusalem und gehoert zu Israel. Aber das tue ich dann aus Resepkt vor den vielen Religioesen eh nicht. Darum finde ich, ich habe selbst auch etwas Respekt verdient.

        Zu den Besatzungsmaechten: Die israelische Armee hat eine beachtliche Quote an weiblichen Soldaten, fuer die uebrigens ebenfalls Wehrpflicht besteht!

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      8. Hm. Jerusalem scheint ein Schmelztiegel zu sein – die orthodoxen und die liberalen von Judentum, CHristentum, Islam treffen da alle aufeinander, und allen kann mans nie rechtmachen.
        Erst recht scheint es mir unmöglich, den Respekt aller einzufordern… U-(

        Ich hatte jetzt die israelische Armee nicht zu den Besatzungsmächten gezählt, ich hatte mehr an die europäischen Kolonialarmeen vor der Staatsgründung gedacht.

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    2. Also, ich bin in Deutschland bisher nur einmal angetatscht worden, und das war ein Tuerke.
      Und Angestarrt fuehle ich mich eigentlich nie. Hoechstens, dass mal jemand schaut. Aber das ist ein riesen Unterschied! Wahrscheinlcih nimmst Du das als Mann nicht so wahr…

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  2. Richtig, ich dachte mir es sei gelb oder orange, habe es aber nicht geschrieben, weil ich mir nicht sicher war.

    Aber wie kommst Du auf die Idee dass langes Haar heute kein Erotikpotential mehr hat? Finde ich aber unbedingt…

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